In der nordböhmischen Stadt Postoloprty / Postelberg wird ein Denkmal zum Gedenken an die Ereignisse vom Juni 1945 errichtet. Dies hat der Stadtrat am Mittwochnachmittag beschlossen. Die Gemeindevertreter folgen damit der Empfehlung einer sechsköpfigen Expertenkommission. Allerdings änderten die Politiker den vorgeschlagenen Text auf der zweisprachigen Gedenktafel und strichen das Wort Massaker. Das Denkmal soll auf dem örtlichen Friedhof errichtet werden und dem Andenken an „alle unschuldigen Opfer“ gewidmet sein. Die Kosten trägt die Stadt, die einen Gestaltungswettbewerb ausschreiben wird. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren in Postoloprty Sudetendeutsche aus der Stadt und ihrer Umgebung zusammengetrieben und interniert worden. Hunderte Menschen, darunter auch Kinder, wurden im Juni 1945 bei einem Massaker hingerichtet. Die genaue Zahl der Opfer ist unbekannt; die Schätzungen gehen von 800 bis 3000 Toten aus. Im Jahr 1947 sind 763 Körper aus Massengräbern exhumiert worden. Während des kommunistischen Regimes ist das Massaker verschwiegen worden, seit der politischen Wende vor 20 Jahren wird über die Errichtung eines Denkmals diskutiert. |
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