[20.02.2009] - Tagesecho - Daniel Kortschak
Bayerischer Wirtschafts- und Verkehrsminister Zeil zu Besuch in Prag
Die tschechische EU-Ratspräsidentschaft macht Prag zu einem beliebten Ziel
für Politiker aus ganz Europa, besonders aus den Nachbarländern: Zurzeit
geben sich in Prag gerade deutsche Landespolitiker die Klinke in die Hand:
Am Mittwoch war der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich in der
tschechischen Hauptstadt zu Gast. Wir haben berichtet. Und am Donnerstag
und Freitag weilte der bayerische Wirtschafts- und Verkehrsminister Martin
Zeil in Prag.
Die tschechische EU-Ratspräsidentschaft macht Prag zu einem beliebten Ziel
für Politiker aus ganz Europa, besonders aus den Nachbarländern: Zurzeit
geben sich in Prag gerade deutsche Landespolitiker die Klinke in die Hand:
Am Mittwoch war der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich in der
tschechischen Hauptstadt zu Gast. Wir haben berichtet. Und am Donnerstag
und Freitag weilte der bayerische Wirtschafts- und Verkehrsminister Martin
Zeil in Prag. Daniel Kortschak war dabei.
Wie bei solchen Treffen üblich, wird man nicht müde, die guten
nachbarschaftlichen Beziehungen zu betonen. Auch der neue bayerische
Wirtschafts- und Verkehrsminister Martin Zeil, der mit einer großen
Delegation von Beamten und Wirtschaftsvertretern nach Prag gekommen ist,
erfüllte diesbezüglich alle Erwartungen:
„Wir sind sehr froh, dass wir unseren ersten Auslandsbesuch hier in Prag
gemacht haben. Wir haben gemerkt, dass wir zu Freunden kommen.“
Die üblichen Freundschafts-Floskeln, könnte man meinen. Doch gerade im
Falle Bayern hat der Besuch durchaus Symbolkraft: Lange war das Verhältnis
zwischen den beiden Ländern durch die Sudetendeutschen-Frage schwer
belastet. Dass nun mit Martin Zeil der stellvertretende Ministerpräsident
des Freistaates seinen Antrittsbesuch in Tschechien absolviert, ist ein
starkes Zeichen in Richtung einer weiteren Normalisierung der
bayerisch-böhmischen Beziehungen.
„Wir haben auch einen kleinen Baustein auf dem Weg eines in die Zukunft gerichteten Versöhnungswerks besichtigt: Das Sudetendeutsche Büro, das sich besonders um den Jugendaustausch bemüht.“
Auch über andere Themen sprach der bayerische FDP-Politiker mit seinen
tschechischen Kollegen. Im Wirtschaftsministerium erörterte man gemeinsame
Ziele in der Energiepolitik und bei der Bewältigung der Wirtschaftskrise.
Mit Verkehrsminister Petr Bendl tauschte sich Zeil über wichtige
gemeinsame Verkehrsprojekte aus. Bis 2015 soll die Schnellstraße R6 von
Prag über Karlsbad bis an die Grenze führen. Priorität habe auch der
Ausbau der Eisenbahnverbindung Richtung München und Nürnberg. Doch auch
die Bahnfahrer brauchen noch viel Geduld:
„Wir planen die Modernisierung der Strecke auf der tschechischen Seite
bis zum Jahr 2016. Die technischen Voraussetzungen erlauben allerdings nur
eine Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h“
Er wünsche sich einen Ausbau für bis zu 200 km/h, betont der
tschechische Verkehrsminister Petr Bendl. Dann würde die Zugfahrt von Prag
ins 440 Kilometer entfernte München statt wie derzeit 6 Stunden 15 Minuten
nur mehr etwa dreieinhalb dauern. Doch dazu fehlt das Geld. Bayern und
Tschechien erwarten sich nun Unterstützung vom Bundesverkehrministerium.
Nächste Woche wolle man dazu gemeinsam mit Minister Tiefensee verhandeln,
ergänzte Zeil. Sogar die Worte „Druck ausüben“ waren leise, aber
deutlich zu vernehmen.
Source: Czech Radio 7, Radio Prague
URL: http://www.radio.cz/de/artikel/113490
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