Frankfurt geht zum 100. Geburtstag den Spuren Oskar Schindlers nach
Erst ein Hollywood-Film hat ihn weltberühmt gemacht: Oskar Schindler, in Svitavy (Zwittau) geboren, der während der Nazi-Zeit mehr als 1200 Juden rettete, wäre am 28. April 100 Jahre alt geworden. Am Mittwoch wurde zum Jubiläum im Jüdischen Museum eine Ausstellung eröffnet, die das Leben des ehemaligen Fabrikanten in Frankfurt dokumentiert. Unter dem Titel "Vater Courage. Oskar Schindler in Frankfurt" geht die Schau (bis zum 31. August) den Spuren Schindlers in Frankfurt nach. Zugleich wird die Frage gestellt, wieso Schindlers Rettungstat jahrzehntelang keine Beachtung fand.
Schindler, der während des Zweiten Weltkrieges eine Emaillewarenfabrik in der Nähe von Krakau in Polen betrieb, hat rund 1200 Juden vor dem Tod in den NS-Vernichtungslagern bewahrt. Der aus dem Sudetenland stammende Fabrikantensohn hatte die "Schindler-Juden" in seinem Unternehmen beschäftigt. Mit Fälschungen und Tricks sowie durch den Einsatz seines eigenen Lebens gelang es Schindler 1944, das Werk und die jüdischen Beschäftigten von Krakau nach Brünnlitz im heutigen Tschechien zu verlegen.
Schindler, der ein großes Vermögen als Kriegsprofiteur machte, ging nach dem Krieg nach Argentinien. 1957 kam er ohne seine Frau zurück nach Deutschland und ließ sich in Frankfurt nieder. 1974 starb der ehemalige Fabrikant, verarmt und dem Alkohol verfallen, in einer kleinen Wohnung am Frankfurter Hauptbahnhof. Steven Spielberg setzte ihm 1993 mit seinem Film "Schindlers Liste", der sieben Oscars erhielt, ein Denkmal.
Oskar Schindler war in Svitavy/Zwittau geboren.

15.05.2008
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