Die bayerische Staatsministerin für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, Emilia Müller, reiste am Donnerstag mit einer Regierungs- und Wirtschaftsdelegation nach Prag. Am Freitag stand ein Treffen mit Premierminister Mirek Topolánek, dem Minister für Industrie- und Handel Martin Říman und dem Vize-Verkehrsminister Petr Šlégr auf dem Programm. Bereits am Morgen besuchte Müller das Büro der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Ihre Reise nach Prag und ihrem Antrittsbesuch in Tschechien trat die Ministerin unter der Bedingung an, dass sie bei den Sudetendeutschen beginne. Der Dialog zwischen Tschechien und Deutschland sei die Voraussetzung, dass beide Länder aufeinanderzugehen, ohne die Geschichte zu vergessen, so Müller. Mit dem tschechischen Premier sprach sie über bilateralen Handel, den grenzüberschreitenden Schienen- und Busverkehr, die Energiesicherheit, den Einsatz von Kernenergie bis hin zu den Schwierigkeiten bei der Verfolgung von Produktpiraterie im deutsch-tschechischen Grenzraum. Vor allem den bayerischen Sportartikelherstellern würden durch das Angebot gefälschter Ware auf sogenannten Vietnamesenmärkten immense Schäden entstehen. Aufgrund dessen sollen auch Rückführungsmaßnahmen bei Verstößen eingeführt werden, sagte die Ministerin und fügte hinzu, dass es Informationskampagnen geben wird. Der Irreführung und Täuschung des Verbrauchers müsse schnell ein Ende gesetzt werden. Als durchaus positiv beurteilte Müller die „interkontinentale Nachfrage“ an Reisen nach Karlsbad (Karlovy Vary). Man werde Ende 2008 darüber diskutieren inwieweit eine Fluglinie Frankfurt-Hof-Karlsbad realisierbar ist. Eine verstärkte Zusammenarbeit im Ausbildungsbereich werde zukünftig eine wichtige Rolle spielen, so Müller. Für das Zusammenwachsen der benachbarten Regionen sei es unerlässlich, sprachliche, technologische und betriebswirtschaftliche Kompetenzen grenzübergreifend nutzen zu können. |
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© 21.01.2008 Prager Zeitung Ein Produkt der Prago Media GmbH Prager Zeitung Orlická 9 130 00 Praha |