[01.09.2005] - Tagesecho - Sebastian Kraft
Weltjugendtag 2005: Ein wichtiger Schritt zur Vertiefung der
deutsch-tschechischen Kontakte in der Jugendarbeit
Der XX. Weltjugendtag der katholischen Kirche in Köln
ist vorbei - und neben dem großen Aufräumen am "Marienfeld", wo Papst Benedikt
XVI. am 21. August 2005 die Abschlussmesse mit über einer Millionen Gläubigen
feierte, beginnt auch die Aufarbeitung des Mega-Events. Sebastian Kraft ist der
Frage nachgegangen, welche Nachwirkungen die Begegnungen am Weltjugendtag für
die deutsch-tschechische Jugendarbeit haben könnten.
Der Weltjugendtag schien oft nur
eine große Party zu sein, in der Inhalte nur oberflächlich angekratzt werden.
Vor dem eigentlichen Weltjugendtag in Köln fanden aber in ganz Deutschland die
"Tage der Begegnung" statt, zu denen die ausländischen Gäste in die einzelnen
Pfarreien zu einem kulturellen Austausch eingeladen wurden. Über positive
Erfahrungen bei dieser fünftägigen Begegnung berichtet Pater Stiegler, Leiter
des Salesianerzentrums Don Bosco in Regensburg, das 27 Jugendliche aus Plzen /
Pilsen zu Gast hatte. Die Tage hätten wesentlich zum Abbau von Vorurteilen
beigetragen und bei vielen Jugendlichen auf beiden Seiten eine neue Basis zum
Entdecken der anderen Kultur geschaffen. Kann dieses Interesse aber auch auf
längere Zeit gehalten werden? Dazu der Salesianerpater:
"Ich denke schon. Dieses harmonische Miteinander hat
Appetit gemacht, hier weiter zu arbeiten und diesen Austausch zu pflegen. Es ist
sogar noch ein zweites diözesanes Jugendzentrum an uns herangetreten, mit dem
Wunsch, dass wir mit Ihnen ebenfalls eine Partnerschaft begründen und mehr
Austausch pflegen, auch in kultureller und sportlicher Hinsicht."
Pater Stiegler sieht in seiner
deutsch-tschechischen Begegnung beim Weltjugendtag eine Initialzündung, von der
beide Seiten profitieren können. Daniela Safarikova aus dem mährischen Sumperk
organisierte für den katholischen Jugendverband Aktion West-Ost ebenfalls eine
deutsch-tschechische Begegnung auf der Jugendburg Gemen. Ob daraus tiefe
Freundschaften werden macht sie vor allem von einem Faktor abhängig:
"Gleich nach der Begegnung sind alle Leute neugierig, was
daraus wird und möchten dafür etwas machen, aber während des Jahres lässt die
Stimmung nach und meistens hängt es dann von einzelnen Leuten ab, ob weitere
Kontakte entstehen oder nicht."
Von einzelnen Leuten hing sicherlich auch die
Organisation des tschechischen Zentrums in Köln als Anlaufstelle für 3000 Pilger
aus den acht böhmischen und mährischen Diözesen ab. Einer davon war Jan Balik,
der Leiter der Jugendsektion der Tschechischen Bischofskonferenz:
"Aus der Erfahrung der vergangen Weltjugendtage kann ich
sagen, dass die Kontakte zwischen der deutschen und tschechischen Jugend bleiben
werden. Natürlich nicht alle, aber sicherlich viele. Auch will ich daran
erinnern, dass unsere tschechischen Diözesen schon viele Kontakte nach
Deutschland haben, auf denen die Begegnungen des Weltjugendtags aufgebaut
wurden. Diese wurden nun gefestigt und vertieft - und das finde ich sehr
gut."
Source: Czech Radio 7, Radio Prague
URL:
http://www.radio.cz/de/artikel/70224
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