Preis der Stiftung Charta 77 für demokratische Sudetendeutsche Die Stiftung Charta 77 gab am Montag bekannt, dass sie ihren Frantisek-Kriegl-Preis in diesem Jahr den tschechoslowakischen Staatsbürgern deutscher Nationalität verleihen wird, die in den 1930er Jahren gegen die faschistische Henlein-Bewegung und für die tschechoslowakische Staatlichkeit und Demokratie eingetreten sind. Zum 60. Jahrestag des Kriegsendes wird den Preis symbolisch die in Berlin lebende Tochter des deutschböhmischen Abgeordneten Otto Halke entgegennehmen, der in der Zwischenkriegszeit dem tschechoslowakischen Parlament angehörte. Der Preis ist nach dem Reformkommunisten und Signatar der Charta 77 Frantisek Kriegl benannt, der sich nach der Niederschlagung des Prager Frühlings als einziger Regierungsvertreter gegen die sowjetischen Forderungen stellte. Quelle: Radio Prag 12.04.2005 Zur Erinnerung: Die Stiftung Charta 77 hat auf der Prager Burg im Rahmen der Feierlichkeiten anlässlich ihres 20jährigen Gründungstags dem tschechischen Staatspräsidenten Václav Havel eine Ehrenmedaille für seine langjährige Tätigkeit für die Stiftung überreicht. Die Stiftung Charta 77 entstand 1978 in Stockholm auf Initiative des tschechischen Emigranten Frantisek Janouch und unterstützte tschechoslowakische Dissidenten. Nach der Wende von 1989 konzentrierte sich die Stiftung auf humanitäre Projekte. Die Feierlichkeiten, die mit der Begegnung mit Präsident Havel eröffnet wurden, sollen ein Ausdruck der Dankbarkeit allen Spendern gegenüber, vor allem den Spendern der Stockholmer Stiftung sein. Präsident Václav Havel erinnerte an die Bedeutung der Stiftungsarbeit vor allem während des totalitären Regimes. Von der Stiftung Charta 77 wurde auch der Jaroslav-Seifert- Preis verliehen, der seit 1986 für ein hervorragendes in den letzten drei Jahren herausgegebenes belletristisches Werk verliehen wird. Der Preis wurde in Prag der Schriftstellerin Vera Linhartová überreicht. Quelle: Radio Prag 04.12.1998 |