Personaländerungen im Institut für Studium totalitärer Regime

Der Rat des Instituts für das Studium totalitärer Regime (ÚSTR) rief am Mittwoch den Leiter des Instituts Daniel Herman von seinem Posten ab. Über die Entscheidung des Rates informierte Herman selbst die Medien. Er erklärte, er stimme der Entscheidung nicht zu und meine, sie sei politisch motiviert worden. Herman sagte, er sei in einem Auswahlverfahren mit einem Mandat für fünf Jahre gewählt worden. Der Hauptgrund für seine Abberufung sei, so Herman, der Druck der Sozialdemokraten (ČSSD) mit den Kommunisten im Hintergrund. Mehrere Historiker sind der Meinung, der Rat des Instituts sei wirklich politisch motiviert worden. Der Rat bemühe sich, das Institut zu paralysieren, so die Historiker. Den inoffiziellen Informationen zufolge soll die ehemalige Leiterin des Tschechischen Zentrums in Warschau, Pavla Foglová, mit der Leitung des Instituts beauftragt werden.

Premier Petr Nečas kritisierte am Mittwoch die Personaländerungen in der Führung des Instituts für das Studium totalitärer Regime (ÚSTR). Seinen Worten zufolge kann sich damit das Institut in ein Institut für Marxismus-Leninismus verwandeln. Der Rat des Instituts wurde vor kurzem vom links orientierten Senat des tschechischen Parlaments mit neuen Mitgliedern ergänzt. Der Premier bezeichnete dies als einen Versuch der Sozialdemokraten (ČSSD), sich auf ihre „künftige versteckte oder offene Zusammenarbeit in einer Koalition mit den Kommunisten vorzubereiten“.



© Copyright 2013
by Radio Prag
Alle Rechte vorbehalten.