Deutschkenntnisse bleiben ein entscheidender Vorteil für die Karriere in Tschechien. Das geht aus einer aktuellen Umfrage der Deutsch-Tschechischen Industrie- und Handelskammer (DTIHK) hervor: 73% der befragten Unternehmen werteten Deutschkenntnisse als sehr wichtig, vor allem für Führungskräfte, Ingenieure und Vertriebsmitarbeiter. Die bereits zum zweiten Mal durchgeführte DTIHK-Umfrage zur Verwendung und Verfügbarkeit von Fremdsprachen beantworteten 222 in Tschechien ansässige Firmen mit hauptsächlich deutscher oder österreichischer Beteiligung. Ihre Antworten ergaben ein eindeutiges Bild: Knapp 95 Prozent der befragten Firmen halten Deutschkenntnisse für wichtig, drei Viertel sogar für sehr wichtig. Englischkenntnisse spielen dagegen nur für knapp die Hälfte der Firmen eine sehr wichtige Rolle. Weitere Fremdsprachen wie Französisch und Russisch blieben im Vergleich noch deutlich weiter zurück. Nach Einschätzung der befragten Unternehmen profitieren besonders Fach- und Führungspositionen von Deutschkenntnissen. Doch auch Abteilungsleiter, Ingenieure und andere Fachkräfte benötigen Deutsch für die Kommunikation mit der Muttergesellschaft, den deutschsprachigen Kunden oder den Vorgesetzten. Insofern ist Deutsch ein wesentlicher Karrierefaktor. "Fremdsprachenkenntnisse sind eine Schlüsselqualifikation für den beruflichen Erfolg. Sie sind dabei bei Weitem nicht nur für Manager oder z. B. Vertriebsangestellte wichtig, sondern für alle Berufe, einschließlich der eher technischen. In der von uns vorbereiteten Strategie für internationale Konkurrenzfähigkeit schlagen wir daher auch einen breiteren und effektiveren Fremdsprachenunterricht schon ab der Grundschule vor", sagt Martin Kocourek, tschechischer Minister für Industrie und Handel. Die Verfügbarkeit des deutschsprachigen Personals auf dem tschechischen Arbeitsmarkt ist dagegen nur bei 15 Prozent der Umfrageteilnehmer gut. 41 Prozent sehen diese noch als befriedigend an und fast die Hälfte sogar als mangelhaft oder ungenügend. Vor diesem Hintergrund erscheint die sinkende Zahl von Deutschlernenden in Tschechien besorgniserregend. DTIHK-Geschäftsführer Bernard Bauer betont in diesem Zusammenhang: „Die über 4000 deutschen Firmen in ganz Tschechien bieten hier gemeinsam mit vielen österreichischen und Schweizer Unternehmen weit über hunderttausend Arbeitsplätze. Wie unsere Umfrage nun schon zum zweiten Mal gezeigt hat, sind dort Deutschkenntnisse sehr erwünscht und damit ein bedeutender Karrierevorteil. Da das Angebot an vielen tschechischen Schulen dieser Nachfrage nicht ausreichend Rechnung trägt, unterstützt die DTIHK Initiativen, die diesem Trend entgegenwirken wollen. “ Eine solche Initiative startet die DTIHK nun gemeinsam mit dem Goethe-Institut und der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen unter dem Motto „Deutsch für die Karriere“. Das Projekt will den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Firmen durch direkte Begegnungen fördern und damit praktische Anreize zum Deutschlernen schaffen. Es steht unter der Schirmherrschaft des Deutschen Botschafters, des tschechischen Bildungsministers und des Wirtschaftsministeriums. Ausführliche Informationen dazu unter: http://www.goethe.de/dfk. Ceská informacní agentura ist Medienpartner von "Deutsch für die Karriere". |
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